Urlaub daheim, Trainingskurs, 2 Hochzeiten und die Österreichische Meisterschaft

Es war also doch einiges Los bei mir im August bzw. September. Wenn auch teilweise nicht mit der gleichen Einteilung wie in den vergangenen Jahren, gabs einiges zu tun in der „finalen“ Vorbereitung auf die Saison 20/21. Selbstverständlich war Corona und die damit einhergehenden Maßnahmen ein stetiger Begleiter, aber es kehrte zumindest in ein paar Bereichen eine gewisse „Normalität“, oder soll ich besser sagen das „Gewöhnen an die Umstände“, ein.

Aufgrund der Umstände fehlten natürlich die nationalen sowie internationalen Wettkämpfe und Vergleiche mit der Skisprungkonkurrenz in diesem Frühherbst und Treffen mit der Skisprungfamilie blieben so aus. Abseits der Schanzen hatten wir zumindest bei zwei Hochzeiten unsere Skisprungkollegen „Schiffi“ und „Aigi“ die Möglichkeit in kleiner Runde auf einen schönen, neuen Lebensabschnitt der beiden anzustoßen. Neben den Hochzeiten kamen wir auch wieder öfter mit dem gesamten Team zusammen – wie beispielsweise auch beim Trainingskurs in Oberstdorf oder bei der Österreichischen Meisterschaft in Eisenerz bzw. in Bischofshofen. Apropos ÖM: Mit Platz 6 auf der Normalschanze in Eisenerz und der Silber Medaille auf der Großschanze in Bischofshofen konnte ich mehr als zufrieden sein – nach einer langen Durststrecke in Sachen Wettkämpfe sind mir die Sprünge recht gut von der Hand gegangen und ich kann mit gutem Gefühl auf diese Wettkämpfe und einen der wenigen Vergleiche zurückblicken.

Abseits des Sports hat sich bei mir auch einiges getan und ich habe den „Urlaub daheim“ für meinen Umzug genutzt. Ich bin jetzt noch näher am Trainingsstützpunkt in Rif, kann somit mit dem Rad zum Training anreisen, und habe mir unweit von dort meine eigenen vier Wände mit meiner Freundin Claudia geschaffen. Die Bauphase und der Umzug haben letztendlich einiges an Zeit und Kraft in Anspruch genommen, aber ich bin jetzt sehr glücklich über das Ergebnis.

Für mich bzw. uns steht jetzt der eine oder andere Werbedreh und ein Austria Cup in Stams auf dem Programm bei dem wir uns wieder intern in Wettkampfatmosphäre messen können.

Ich freue mich darauf und halte euch auf jeden Fall am Laufenden,

Machts gut,

Euer Michi.

Adrenalinkick pur beim Fallschirmspringen mit dem HSV Red Bull Salzburg

Wenn man die Möglichkeit bekommt, gemeinsam mit der JumpandReach Truppe daheim in Salzburg bei traumhaften Wetter mit dem HSV Red Bull Salzburg Fallschirmspringen zu gehen, dann sagt man nicht nein. Wer mich kennt, der weiß auch, dass alles was mit Luft und Fliegen zu tun hat sowieso „mein Element“ ist und ich nicht genug davon bekommen kann – ich würde fast sagen, dass das bei mir schon ein gewisses Suchtpotential hat.

Ich habe so einen Tandemsprung schon einmal gemacht, aber es war trotzdem wieder eine Wahnsinnserfahrung. Für viele ist das Rauffliegen auf die Absprunghöhe das „Unangenehmste“. Als Pilot bin ich das Fliegen gewöhnt, schau dann auch gern mal ins Cockpit, was da so passiert, und genieße dann eigentlich nur noch die Vorfreude vor dem Sprung. Auch wenn der Puls natürlich etwas höher ist, ist es fast nur reine Vorfreude, wenn man die Beine schon aus dem Flugzeug baumeln und man dann „abtaucht“. Kalt lassen tut dich das nie, wenn du weißt, dass du aus einem Flugzeug in 4000 Metern Höhe springst aber das Erlebnis ist immer einmalig.

Ich wurde des Öfteren gefragt, ob ich vergleiche zum Skispringen ziehen kann und das muss ich mehr oder weniger mit Nein beantworten. Das einzige, was mir dazu als Ähnlichkeit einfällt ist, dass wenn du dann einmal in einer stabilen Position bist im freien Fall, kannst du dich durch kleinste Bewegungen mit Händen und Füßen gleich aus der Balance bringen, dich drehen usw. das ist rein vom Prinzip ähnlich wie beim Skispringen – dieses Spiel mit der Luft.

Für mich war es einmal mehr ein gewaltiges Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Alles Gute in der Zwischenzeit,
Euer Michi.

JumpandReach come-together im Zillertal

Es ist schon ein Weilchen her, als wir uns das letzte Mal mit der JumpandReach family getroffen und gemeinsam abseits von Schanzen oder Trainings eine gute Zeit gehabt haben. Sowohl der Skitag im Hochzillertal als auch die Skijumpers‘ Golf Trophy konnten heuer nicht stattfinden und so war es eine lange Zeit ohne ein richtiges „Familytreffen“.

Am vergangenen Wochenende hatte das lange Warten dann allerdings ein Ende und es ging für drei schöne Tage ins Zillertal. Neben einer gelungenen Trophäenfeier am Freitag, bei dir wir speziell auf die super Saison von Stefan, Chiara und Jo zurückschauten, gab es am Samstag eine gemütliche Wanderung zur Geolsalm und später am Samstag und am Sonntag konnten wir im Golfclub Zillertal-Uderns gemeinsam die Zeit nutzen und wieder auf einem der schönsten Golfplätze ein paar Bälle schlagen und eine Runde gehen. (bis auf Loch 9 war die Runde sogar sehr gut, aber naja was solls… ;-))

Es war also an diesem Wochenende alles dabei, was zu einem JumpandReach Treffen dazu gehört: eine coole Truppe, beste Laune, eine schöne Wanderung, ein paar Abschläge beim Golf und noch dazu eine super Gastfreundschaft und einfach eine feine Zeit. Es war cool, die Truppe wieder mal zu treffen und sich so wieder auszutauschen und miteinander zu quatschen.

Ich wünsche euch in der Zwischenzeit schöne, sonnige Tage und einen feinen Sommer,

Michi.  

Schritt für Schritt in Richtung mehr „Normalität“

Zu aller erst hoffe ich, dass es euch allen gut geht und ihr diese Zeit gut übersteht und wohl auf seid. Auch wenn wir noch immer mit vielen Einschränkungen und wichtigen Maßnahmen konfrontiert sind, nähern wir uns gefühlt mehr und mehr zumindest einer gewissen „Normalität“ und einem gewissen „Alltag“.

In meinem Fall bzw. in meinem „Sportler- und Freizeitalltag“ bedeutet das, dass ich endlich wieder mit meiner Cesna in die Luft gehen und mir endlich wieder ein „Bild von oben“ machen konnte. Dieses Gefühl der Freiheit und des Fliegens hat mir sehr gefehlt und es war sehr schön, wieder in der Luft zu sein. „In die Luft“ ging es natürlich auch schon mit dem einen oder anderen Trainingssprung auf der Schanze. Dort versuche ich mich wieder ans Gerät zu gewöhnen und step by step ins Fliegen zu kommen. Neben den Trainingssprüngen waren wir auch ENDLICH wieder gemeinsam als Team unterwegs bei einem Trainingskurs in Faak am See. Trainingskurse mit dem Team sind einfach gut für den Körper, vor allem aber auch für die Seele und es war einmal mehr ein toller Kurs in Faak – wenn auch mit ein paar Einschränkungen, aber das war oke.

Neben Fliegen und Skispringen war auch des Öfteren in der Natur unterwegs und habe dort die Sonne und die Aussicht genossen. Ich war sogar in den letzten Tagen das erste Mal zum Surfen auf einer sogenannten „river wave“ einer künstlich angelegten Welle und fürs erste Mal war es gar nicht so schlecht… ich bleibe aber trotzdem lieber beim Skispringen 😉

Aja und natürlich war ich auch in und wieder auf dem Golfplatz und hatte dort speziell beim Audi Shootout am Golfclub Murhof eine super Zeit. Sich in netter Runde in einem K.O. Duell mit den Golfprofis zu messen in einem Format, bei dem jeder einzelne Schlag zählt, das war schon ein cooles Erlebnis. Meine ersten drei Schläge und somit Runden waren sehr gut aber dann war für mich Schluss 😉

Es war also schon ein bisschen was los in den letzten Tagen und Wochen und es fühlt sich gut an, dass langsam aber sicher immer wieder mehr ein Alltag zurückkehrt und für etwas Normalität sorgt. Für mich stehen in den kommenden Wochen ein Trainingscamp mit dem Team, einige Trainingssprünge und ENDLICH wieder ein Treffen mit der JumpandReach family auf dem Programm.

Ich halte euch auf dem Laufenden,
alles Gute,

Michi.

Ein Saisonausklang der etwas anderen Art…

Mit dem Abbruch bei der diesjährigen RAW Air Tour war das Saisonende ein abruptes und eine komplett neue Situation für die ganze Skisprungfamilie.
Wir waren in der glücklichen Lage, dass wir noch sehr gut zu Hause angekommen sind, und diesbezüglich keine Probleme und vielleicht auch etwas Glück hatten.

Die darauffolgenden Wochen nach der Saison waren schon die bisher speziellsten in meiner Karriere. Es war einfach alles anders und anstatt Skitagen, dem ein oder anderen schönen Flugtag mit meiner Cesna und Saison-Nachbesprechungen, Autogrammstunden mit euch Fans usw.  mussten wir zu Hause bleiben – und das war auch gut so. Ich denke, es war die richtige Entscheidung, die Saison vorzeitig zu beenden, weil es schlichtweg nichts gibt, das wichtiger ist als unsere Gesundheit. Ob Profisportler oder nicht, Gesundheit geht vor.  

Ich habe die Zeit daheim, so wie viele, zum Aufräumen genützt und habe daneben gleich mit einem Riesenpuzzle meine Puzzlefähigkeiten und meine Geduld auf die Probe gestellt. Natürlich war nach der langen Saison auch einfach mal relaxen angesagt und Kraft tanken in der Natur.  Diese Situation hat das Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt, es war alles extrem „entschleunigt“ und man hat dadurch eine ganz andere Sicht auf die Dinge entwickelt. Jetzt, wo langsam wieder Schritt für Schritt eine gewisse Normalität einkehrt, freue ich mich schon auf meinen Alltag als Sportler. Die Workouts und Übungen daheim sind schön und gut, aber ich bin ein Teamplayer und mag die Zeit, die wir gemeinsam mit dem Team verbringen. Das Fußballspiel zum Aufwärmen, die Blödeleien und das Miteinander fehlt da schon sehr. Und auch wenn die kommenden Trainings noch etwas anders sein werden, freue ich mich wieder auf die Einheiten mit dem Team. Unter Einhaltung der Vorgaben können wir nun wieder mit Abstand, aber zumindest gemeinsam trainieren.

Ich hoffe, es geht euch allen gut und ihr habt diese fordernde Zeit bestmöglich gemeistert. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an euch alle fürs Daumen drücken während der ganzen Saison.

Bleibt gesund und bleibt positiv,

Michi.

Saison 19/20 ist in Büchern

Es war ein etwas abruptes und schon „spezielles“ Ende dieser Saison. Unterm Strich kann ich aber wieder auf eine lehrreiche und schöne Zeit zurückblicken.

Der Beginn der Saison war für mich mehr eine Achterbahnfahrt als konstantes Skispringen. Meine Ergebnisse waren für mich nicht zufriedenstellend und ich konnte nur ganz schwer einschätzen, wo ich genau stehe. Mit viel Arbeit und dem ständigen Willen, mich weiterzuentwickeln und an meinem Weg festzuhalten, stellten sich nach und nach Besserungen ein und ich konnte Schritt für Schritt wieder ein Fluggefühl aufbauen und wieder zufriedener mit meinen Sprüngen werden. Bei der Vierschanzentournee waren dann immer wieder mehr und mehr brauchbare Sprünge dabei und am Ende konnte ich auf eine recht solide Tournee zurückblicken und mein Ziel, konstant in den Top 20 zu landen, war greifbar und nicht mehr allzu weit entfernt.

Das neue Jahr hat für mich dann schöne Momente bereitgehalten und ich konnte mit meinen Sprüngen wieder zufriedener sein. Ein paar Top 20 und auch Top 10 Resultate waren am Ende auf meiner Habenseite. Beim Skifliegen daheim am Kulm konnte ich mich sehr schnell auf die Schanze einstellen und konnte ein paar Flüge zeigen, bei denen mein persönliches Fluggefühl einfach gepasst hat. Es war ein toller Bewerb daheim vor Freunden und Familie mit tollen Sprüngen und dem ersten Heimsieg für meinen Zimmerbuddy und Freund Krafti.

Mit einem Podestplatz und einem weiteren Top 10 Ergebnis in Lahti waren die Bewerbe in Finnland mehr als nur eine Reise wert und ich war überglücklich über meine Leistung und über das Podium, das ich mir an diesem Tag mit Krafti teilen durfte. Die RAW Air Tour in Norwegen fand dann ein schnelles Ende aber wir in der Skisprungfamilie waren uns schnell einig, dass es sich hier um die richtige Entscheidung gehandelt hat. Mit dieser Sache rund um den Covid 19 Virus war keinesfalls zu spaßen und wir waren dann letztendlich froh, dass wir noch gut, gesund und munter nach Hause gekommen sind.

Alles in allem darf ich wieder auf eine Saison zurückblicken, in der ich wieder sehr viel für mich und meinen persönlichen Weg mitnehmen kann. Eine Saison, in der sich mein Zimmerkollege erneut zum Gesamtweltcupsieger gekrönt hat und ich stolz und happy bin, mit ihm ein Zimmer teilen zu können. Zu guter Letzt darf ich noch Danke sagen an euch alle da draußen. Die, die mit mir mitgefiebert haben und die, die mir viel positiven Zuspruch und tolle Fannachrichten zukommen haben lassen.

Bleibt’s daheim und schaut auf euch und eure liebsten. Wenn sich die Lage wieder entspannt steht König Skispringen wieder im Mittelpunkt und ich freue mich schon auf die Vorbereitung auf die kommenden Bewerbe.

Macht’s gut,

Michi.

Zurück auf dem Podest – DANKE LAHTI

Platz neun im Einzel am Freitag, Platz drei mit dem Team am Samstag und mit Platz drei zurück auf dem Podest beim zweiten Einzel am Sonntag. Dazu fällt mir jetzt eigentlich gar nicht mehr viel ein, das ich sagen kann. Es war ein wirklich tolles Gefühl, wieder einmal auf dem Podest zu stehen. Dieses dann auch noch mit Krafti zu teilen war der I-Punkt an diesem Sonntag und wir haben das beide richtig genossen.

Ich habe viele Auf und Abs hinter mir, in dieser und auch in der letzten Saison. Ich habe aber an meinem Konzept festgehalten, bin meinen Weg weitergegangen und ich habe dabei nie an mir oder meinen Fähigkeiten gezweifelt. Skispringen ist halt einfach sehr komplex und man kann schnell aus dem Rhythmus kommen und diesen dann oft nur schwer wieder finden. Ich habe mich in den letzten Wochen immer weiter vorgearbeitet in die Top 20 und dann weiter in die Top 10. Dass es dann gestern gleich für ein Podium reicht, ist Wahnsinn. Ich bin überglücklich und freue mich riesig über diesen Erfolg und die vielen positiven Glückwünsche und Meldungen, die bei mir per Handy, Instagram und Facebook eingetroffen sind – DANKE dafür.

Lahti war für mich schon des Öfteren „ein guter Boden“ und ich werde Finnland auch nach diesem Aufenthalt in mehr als guter Erinnerung behalten. Dieses Podium war wunderschön, aber in Norwegen bei der Raw Air beginnt das Spiel wieder von neuem aber ich werde versuchen, mein gewonnenes Selbstvertrauen und meine Form mitzunehmen und versuchen Sprünge zu zeigen, mit denen ich hoffentlich zufrieden sein kann.

Auf uns Athleten warten neben tollen Fans und tollen Schanzen auch zehn harte Tage mit vielen Wettkämpfen hintereinander, auf die ich mich aber schon sehr freue.

Wir lesen/schreiben uns dann wieder nach der Raw Air,
noch einmal Danke für eure großartige Unterstützung,

Michi.

Danke Kulm!

Das Skifliegen am Kulm war das erwartete Skiflugspektakel und diese legendäre Schanze war einmal mehr ein Highlight auf unserem Saisonplan.

Ich bin von Anfang an gleich mit der Schanze „warm geworden“ und konnte bereits in den ersten Sprüngen, Sprünge klar über 200 Meter zeigen. Ich war recht schnell im Fliegen und habe die Atmosphäre und das Spielen mit der Luft genossen – für mich als Pilot ist und bleibt Fliegen ein wunderschönes Gefühl. Am Freitag musste die Quali windbedingt noch abgesagt werden, an den Tagen darauf waren die Verhältnisse dann um einiges besser, fair und das Fliegen machte echt Spaß.

An Wettkampftag 1 war ich mit meinen Sprüngen auf 215,5 und 224 Metern mehr als zufrieden und Platz elf am Ende fühlte sich richtig gut an. An Tag 2 war ich im ersten Durchgang mit 215 Metern nicht super zufrieden. In Durchgang Nummer 2 konnte ich mich wesentlich steigern – allerdings musste dieser dann aufgrund des aufkommenden Windes abgebrochen werden und so zählte für mich am Ende Durchgang 1 und was blieb war Platz 23 aber ein dennoch gutes Gefühl.

Bei der Siegerehrung gab es dann noch die österreichische Hymne für meinen Zimmerkollegen Krafti, der an diesem Tag seinen ersten HEIMSIEG feiern durfte – Congrats noch einmal dafür Krafti, richtig stark.

Nach ein paar Flugmeilen, die wir jetzt gesammelt haben, geht es für uns nun weiter ins rumänische Rasnov und aus 200 Meter Flügen werden dort wohl eher 90 Meter Sprünge (Hillsize 97).

Danke noch einmal an meine Freunde, Familie und Fans für die super Unterstützung vor Ort!

Michi.

Skifliegen daheim, wir kommen…

Mit dem Kulm steht für uns Skispringer ein Highlight vor der Tür. Zum einen ist es die Faszination am Skifliegen und zum anderen die Heimatmosphäre. Zusammengefasst ist also alles angerichtet für ein Skisprung- bzw. Skiflugwochenende nach Maß.

In meinen letzten Bewerben haben sich meine Sprünge teilweise wirklich gut bis sehr gut angefühlt und ich habe viel an Konstanz und auch Selbstvertrauen gewonnen. Mit den drei letzten Bewerben in Zakopane, Sapporo und Willingen bin ich meinem Saisonziel, mich konstant in den Top 20 wiederzufinden, um ein großes Stück näher gekommen und ich konnte meine konstanten Sprünge in drei Top 20 Ergebnisse und sogar einen Top 10 Platz (Rang 8 in Sapporo) ummünzen.

Ich bin zufrieden, fühle mich fit und bin auf einem guten Weg. Am Kulm möchte ich meine aufsteigende Form mitnehmen und mein Flugsystem in Sachen Stabilität und Konstanz weiter stärken. Da kommt mir das Mehr an Zeit beim Skifliegen und die Geschwindigkeit auf jeden Fall zu Gute.

Bitte fleißig Daumen drücken oder am besten direkt vor Ort am Kulm dabei sein, wir sehen uns dort,

Michi.

Vierschanzentournee 2019/20

Die diesjährige Tournee war wie jedes Jahr besonders spektakulär, dennoch aber keine leichte für mich. Schon vor Beginn der Bewerbe war es schwer für mich meine Chancen einzuschätzen. Während des Saisonauftakts konnte ich keine wirkliche Konstanz in meinen Sprüngen aufbauen und war nicht immer mit meiner Leistung zufrieden. Deshalb war mein persönliches Ziel für die Tournee meine Konstanz wiederzufinden.

Nach langem Hinfiebern und intensiven Trainings startete die 68. Vierschanzentournee mit dem Auftaktspringen in Oberstdorf. Für mich persönlich war es ein guter Start in die Bewerbe: Ich konnte die Konstanz in meinen Sprüngen halten und landete auf dem 14. Platz. Garmisch versprach leider – wie jedes Jahr – nichts Gutes. Gesundheitlich war ich etwas angeschlagen und somit nicht in Top-Form, was sich leider auch in meinen Sprüngen und dem 28. Platz zeigte. In Innsbruck konnte ich meine Leistung verbessern und schaffte es mit zwei konstanten Sprüngen auf den 23. Platz. In Bischofshofen freute ich mich nach zwei soliden Sprüngen über den 19. Platz.

Alles in allem beendete ich die Tournee mit dem 18. Platz. Ein solides Ergebnis – dennoch weiß ich, dass ich noch weiter intensiv an meinen Sprüngen arbeiten muss, um es wieder in die Top 10 zu schaffen.

Ich gratuliere Dawid Kubacki zum verdienten Sieg und Marius Lindvik für seine herausragenden Leistungen in Oberstdorf und Garmisch. Ein Dankeschön geht natürlich an all die sensationellen Fans an der Schanze, die uns immer so lautstark unterstützen und die die Tournee mit ihrer einzigartig ansteckenden Stimmung zu dem machen, was sie ist. Ich freue mich auf alle kommenden Bewerbe mit euch.

Wir sehen uns.

Euer Michi