Saison 19/20 ist in Büchern

Es war ein etwas abruptes und schon „spezielles“ Ende dieser Saison. Unterm Strich kann ich aber wieder auf eine lehrreiche und schöne Zeit zurückblicken.

Der Beginn der Saison war für mich mehr eine Achterbahnfahrt als konstantes Skispringen. Meine Ergebnisse waren für mich nicht zufriedenstellend und ich konnte nur ganz schwer einschätzen, wo ich genau stehe. Mit viel Arbeit und dem ständigen Willen, mich weiterzuentwickeln und an meinem Weg festzuhalten, stellten sich nach und nach Besserungen ein und ich konnte Schritt für Schritt wieder ein Fluggefühl aufbauen und wieder zufriedener mit meinen Sprüngen werden. Bei der Vierschanzentournee waren dann immer wieder mehr und mehr brauchbare Sprünge dabei und am Ende konnte ich auf eine recht solide Tournee zurückblicken und mein Ziel, konstant in den Top 20 zu landen, war greifbar und nicht mehr allzu weit entfernt.

Das neue Jahr hat für mich dann schöne Momente bereitgehalten und ich konnte mit meinen Sprüngen wieder zufriedener sein. Ein paar Top 20 und auch Top 10 Resultate waren am Ende auf meiner Habenseite. Beim Skifliegen daheim am Kulm konnte ich mich sehr schnell auf die Schanze einstellen und konnte ein paar Flüge zeigen, bei denen mein persönliches Fluggefühl einfach gepasst hat. Es war ein toller Bewerb daheim vor Freunden und Familie mit tollen Sprüngen und dem ersten Heimsieg für meinen Zimmerbuddy und Freund Krafti.

Mit einem Podestplatz und einem weiteren Top 10 Ergebnis in Lahti waren die Bewerbe in Finnland mehr als nur eine Reise wert und ich war überglücklich über meine Leistung und über das Podium, das ich mir an diesem Tag mit Krafti teilen durfte. Die RAW Air Tour in Norwegen fand dann ein schnelles Ende aber wir in der Skisprungfamilie waren uns schnell einig, dass es sich hier um die richtige Entscheidung gehandelt hat. Mit dieser Sache rund um den Covid 19 Virus war keinesfalls zu spaßen und wir waren dann letztendlich froh, dass wir noch gut, gesund und munter nach Hause gekommen sind.

Alles in allem darf ich wieder auf eine Saison zurückblicken, in der ich wieder sehr viel für mich und meinen persönlichen Weg mitnehmen kann. Eine Saison, in der sich mein Zimmerkollege erneut zum Gesamtweltcupsieger gekrönt hat und ich stolz und happy bin, mit ihm ein Zimmer teilen zu können. Zu guter Letzt darf ich noch Danke sagen an euch alle da draußen. Die, die mit mir mitgefiebert haben und die, die mir viel positiven Zuspruch und tolle Fannachrichten zukommen haben lassen.

Bleibt’s daheim und schaut auf euch und eure liebsten. Wenn sich die Lage wieder entspannt steht König Skispringen wieder im Mittelpunkt und ich freue mich schon auf die Vorbereitung auf die kommenden Bewerbe.

Macht’s gut,

Michi.

Zurück auf dem Podest – DANKE LAHTI

Platz neun im Einzel am Freitag, Platz drei mit dem Team am Samstag und mit Platz drei zurück auf dem Podest beim zweiten Einzel am Sonntag. Dazu fällt mir jetzt eigentlich gar nicht mehr viel ein, das ich sagen kann. Es war ein wirklich tolles Gefühl, wieder einmal auf dem Podest zu stehen. Dieses dann auch noch mit Krafti zu teilen war der I-Punkt an diesem Sonntag und wir haben das beide richtig genossen.

Ich habe viele Auf und Abs hinter mir, in dieser und auch in der letzten Saison. Ich habe aber an meinem Konzept festgehalten, bin meinen Weg weitergegangen und ich habe dabei nie an mir oder meinen Fähigkeiten gezweifelt. Skispringen ist halt einfach sehr komplex und man kann schnell aus dem Rhythmus kommen und diesen dann oft nur schwer wieder finden. Ich habe mich in den letzten Wochen immer weiter vorgearbeitet in die Top 20 und dann weiter in die Top 10. Dass es dann gestern gleich für ein Podium reicht, ist Wahnsinn. Ich bin überglücklich und freue mich riesig über diesen Erfolg und die vielen positiven Glückwünsche und Meldungen, die bei mir per Handy, Instagram und Facebook eingetroffen sind – DANKE dafür.

Lahti war für mich schon des Öfteren „ein guter Boden“ und ich werde Finnland auch nach diesem Aufenthalt in mehr als guter Erinnerung behalten. Dieses Podium war wunderschön, aber in Norwegen bei der Raw Air beginnt das Spiel wieder von neuem aber ich werde versuchen, mein gewonnenes Selbstvertrauen und meine Form mitzunehmen und versuchen Sprünge zu zeigen, mit denen ich hoffentlich zufrieden sein kann.

Auf uns Athleten warten neben tollen Fans und tollen Schanzen auch zehn harte Tage mit vielen Wettkämpfen hintereinander, auf die ich mich aber schon sehr freue.

Wir lesen/schreiben uns dann wieder nach der Raw Air,
noch einmal Danke für eure großartige Unterstützung,

Michi.