Silber mit dem Team bei der Heim – WM in Seefeld
Die Vorbereitung auf die Heim WM war für mich keine einfache. Sie war geprägt von vielen Auf und Abs und auch den damit verbundenen Emotionen. Nichts desto trotz war die Vorfreude auf ein derart gewaltiges Spektakel natürlich riesig. Eine Heim-WM erlebst du als aktiver Sportler nicht oft – oder besser gesagt nur einmal in deiner Karriere.
Genau mit dieser Motivation bin ich auch in diese WM gestartet. Alleine die Anreise, die vorigen Medientermine, das Ambiente vor Ort usw. taten das Ihrige dazu, dass die Stimmung der WM schon vorauseilte und auch zusätzliche Emotionen und Vorfreude bei uns als Teilnehmer ausgelöst hat.
Mit dem Einzelbewerb auf der Großschanze stand gleich zu Beginn eine Entscheidung im Hexenkessel Bergisel am Programm. Meine Sprünge waren nicht schlecht, wenn auch nicht ganz gut – am Ende war es dann Rang 14 für mich und damit wieder ein Schritt in eine konstantere Richtung.
Die zweite Medaillenentscheidung war dann eine sehr emotionale für uns alle – das Teamspringen am Bergisel. Alleine die drei Wörter Heim-WM, Bergisel und Teambewerb in einem Atemzug nennen zu können ist für einen Skispringer schon ein Highlight. Der Bewerb ist für uns sehr gut gelaufen und wir waren gut dabei. Im letzten Durchgang, mit Krafti als unseren Schlussspringer, war die Spannung dann für mich kaum zum Aushalten. Diese Sekunden haben sich für mich wie elendslange Minuten angefühlt. Krafti ist dann super gesprungen und am Ende hat es für Silber gereicht. Diese Medaille mit dem ganzen Team am Bergisel bei der Heim-WM zu holen das war schon ein absolutes Highlight in meiner bisherigen Skisprungkarriere. Diese Medaille hat für mich geglänzt wie Gold.
Mit dem Springen auf der Normalschanze in Seefeld war ich dann sehr zufrieden. Die Bedingungen waren schwierig, aber meine Sprünge waren sehr okay und ich konnte mich am Ende mit Platz 9 über einen Top Ten Platz freuen.
Natürlich fährt man immer zu einer WM um dort um Medaillen zu kämpfen und Medaillen zu gewinnen. Mir war aber schon von Anfang an klar, dass ich nicht zu den Medaillenfavoriten gehöre. Ich wollte aber alles geben, kämpfen und alles versuchen, was in meiner Macht steht.
Am Ende blicke ich auf viele tolle Momente und Impressionen bei dieser WM in Seefeld zurück. Es war eine WM mit einer Atmosphäre, die man sie sich nicht besser wünschen hätte können. Dazu noch eine Medaille mit dem Team am Bergisel vor der eigenen Familie, Freunden und Bekannten – das ist schon großartig.
Für mich und das Team geht es jetzt nach Norwegen zur Raw Air Tour. Ein knackiges Programm mit einer ebenfalls unglaublichen Stimmung – ich freu mich drauf.
Danke fürs Mitfiebern und Daumendrücken, wir „lesen“ uns,
Euer Michi